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Show me that you are worth it

Show me that you are worth it

Alles begann mit einer „Schnapsidee“ von Valeska, die etwas zum Weltfrauentag organisieren wollte. Und einer Grafik, die in diesem Zeitraum veröffentlicht wurde und die die ganze Problematik des Gender Paygap im internationalen Straßen-Rennradsport auf drastische Weise darstellt.  Es handelt sich um die Preisgeldverteilung des Straßenrennens Omloop Het Nieuwsblad.

In einem atemberaubenden Frauenrennen ging eine starke Anna van der Breggen als Siegerin hervor und erhielt dafür 930 € Preisgeld. Der männliche Sieger des Rennens, Davide Ballerini erhielt das 17fache des Preisgeldes: 16.000 €.

Somit erhielt die weibliche Gewinnerin gerade einmal 5,5% des Preisgeldes, während der männliche Gewinner 94,5% bekam – zuzüglich der wahrscheinlich sehr viel höheren Einnahmen durch Sponsorings.

Acht Tage später war Internationaler Weltfrauentag und wir stellten uns Fragen. Ist diese Preisgeldverteilung gerechtfertigt im Jahr 2021? Überstieg die Leistung des männlichen Radfahrers die von Anna tatsächlich um das 17fache? Oder sollten Frauen im Radsport froh sein, überhaupt Aufmerksamkeit für ihre Leistung zu bekommen und dafür auf gerechte Bezahlung verzichten – so wie vom Veranstalter in einer Pressemitteilung suggeriert?

Und was hatte das mit unserem eigenen Alltag zu tun?  Unser Gender Pay Gap fällt sicher nicht mehr so groß aus, aber nichtsdestotrotz existiert er weiterhin.  Und so entstand die Idee, über das klassische „Happy International Womensday everyone. And now lets continue where we left“ hinaus, unsere Vereins-Mitglieder herauszufordern: #Showmethatyouareworthit – „Zeig mir, dass du es wert bist!“ war eine symbolische Kampfansage an die Frauen und Männer in unserem Verein. Dahinter stand die Frage: Sind die Leistungsunterschiede zwischen Frauen und Männern tatsächlich so groß, dass sie ein Gender Pay Gap von 94,5% rechtfertigen?

Die Challenge: Fahre. Und spende.

Da wir als Hobbysportler leider nicht fürs Radfahren bezahlt werden, hielten wir die Challenge denkbar einfach: Fahrt Rad! Gewertet wurden alle mit dem Rad gefahrenen Kilometer am 6. und 7.3.2021, also zwei der 364 Weltmännertage vor dem Weltfrauentag. Zusätzlich zu dieser kleinen Challenge wollten wir pro gefahrenen Kilometer Spenden sammeln, die einer weiblichen Initiative zur Förderung des Frauenradsports zu Gute kommen sollten.  Insgesamt stellten sich 15 Frauen des Vereins und 29 Männer der Herausforderung und erfuhren gemeinsam starke 6062 km. 2011 km die 15 Frauen und 4048 km die 29 Männer – die Einzel-Distanzen lagen zwischen 3,5 km fürs Brötchenholen und 207 km beim Eifelmarathon.  Und gewichtet? Kamen wir auf eine ziemlich gleiche Leistungsverteilung zwischen Frauen (134 km pro Person) und Männern (139 km pro Person).

Somit liegt im Gegensatz zum Payment Share, der im Omloop Het Nieuwsblad ja 5,5% zu 94,5% betragen hatte, der Performance Share zumindest beim RTC DSD bei 49% zu 51% – Wir sind also alle ganz schön gleich leistungsfähig und gleichwertig. ;-).

Einkommensanteil beim Omloop Het Nieuwsblad im Vergleich zum Leistungsanteil im DSD

Das Ergebnis: 1.000 € für The Cyclists’ Alliance

Womit wir nicht gerechnet haben, ist die Großartigkeit unserer Mitglieder. Und die Erkenntnis, dass in den meisten Köpfen von männlichen und weiblichen Radfahrern schon sehr viel mehr passiert ist, als der Straßen-Wettkampf annehmen lassen würde. Natürlich nahmen viele an dem Wettbewerb teil und machten ordentlich Km. Viel wichtiger war uns allen jedoch der Gemeinwohl-Gedanke dahinter und der Spaß. Neben den Teilnehmern der Challenge spendeten auch weitere Mitglieder unabhängig für die Idee. Somit hatten wir am Sonntagnachmittag innerhalb von 2 Tagen 1.000 € erradelt.

Das Geld spenden wir an The Cyclists’ Alliance, eine Initiative, die Radfahrerinnen während und nach ihrer Karriere Unterstützung anbietet und sich zum Ziel gesetzt hat, die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern und den Frauen des Pelotons zu helfen, vom Sport leben zu können.

Neben der Unterstützung für diese tolle Initiative freut uns besonders, dass nicht nur die Kilometer-Fresser des Vereins mitgemacht haben, sondern auch männliche „Leistungsverweigerer“ die Herausforderung annahmen. Zum Beispiel Familienväter, die ihren Tag mit den Kids verbringen und deshalb eben nur 10-20 km für die Challenge erfahren konnten. Schlussendlich macht das unsere Gleichberechtigung aus. Dass von beiden Seiten Bewegung in die jeweils andere Richtung stattfindet und sich kein Arbeitgeber, Veranstalter oder Verein mehr sicher sein kann, wer denn nun die „Leistung“ erbringt.

Happy International Womensday!

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