Jahresrückblick 2021 RTC DSD
Was haben wir uns gefreut. Wir dachten, in 2021 würde alles besser werden. Zugegeben, ganz so schlimm war es dann doch nicht. 2020 hatte mehr Einschränkungen. Aber dennoch. Irgendwie fühlte sich das letzte Jahr wie eine Wiederholung an. Sogar im Fernsehen werden Wetten dass…? und TV-Total wieder aus der Schublade geholt. Der Text zum Jahresrückblick 2021 des RTC DSD könnte also der Einfachheit halber eine Kopie des Vorjahres sein, aber wir würden in den überregionalen und internationalen Medien nicht ohne Grund als äußerst sympathischer, ja liebenswerter, Verein bezeichnet, hätten wir uns nicht auch in diesem Jahr ein paar Highlights einfallen lassen, um das Beste aus dieser ach so öden Pandemiezeit zu machen.
Es lebe der schöne Sport!
War die Rampensau als virtuelles Event in 2020 nur als Verlegenheitslösung gedacht, so mussten wir sie auch in 2021 erneut per Segementcup in Form einer virtuellen Challenge durchführen. Das hieß dann aber auch wieder 8 fiese Rampen zu bezwingen, statt einer Einzigen. Der ein oder andere Teilnehmer wird das spätestens ab Rampe Nummer 3 verflucht haben. Immerhin, es gab eine Siegerehrung vor Ort bei Affemia und augenscheinlich hatten alle Leute Spaß. Und sogar bei der Siegerehrung wiederholt sich irgendwie alles und oben auf dem Treppchen finden sich zum Großteil altbekannte Gesichter.
Doch es gab nicht nur Wiederholungen im Sportbetrieb. Der allseits beliebte Bahnradtag, bei der sich Neulinge unter Aufsicht von Trainerin Rauthgundis Höschen auf die Holzbahn wagen, wurde dieses Jahr ausnahmsweise mit gutem Wetter belohnt. Nebst Training für die Neuen gab es auch wieder Bahntraining für alle mit speziellen Übungen, welche dann mit den zwei Wettkämpfen Last man Standing und Zeitfahren beendet wurde. Antreten durfte jeder, der sich traute. Bei den Damen war die Schnellste des Vorjahres auch in 2021 beim Zeitfahren unschlagbar. Bei den Männern gab es allerdings einen Wechsel an der Spitze. Nun gut, das römische Reich ist ja auch irgendwann untergegangen und sogar Jogi Löw musste in 2021 den Staffelstab an seinen ehemaligen Assistenten abgeben. Vielleicht hat aber auch nur eine Klingel gefehlt (dazu aber später mehr). Glasklar ist hierbei jedoch: Eine Wiederholung wird es im nächsten Jahr nicht geben, da das Radstadion umgebaut wird (auch dazu später mehr).
Neben den Disziplinen Straße und Bahn gibt es zudem noch den Matsch – oder Cyclocross (CX), wie der moderne Weltbürger das Querfeldeinrennen nennt. Die DSD Königsdisziplin dabei: Ausdauerwettbewerb am Glühweinstand. Als brave Support-Truppe der Starter verwandelt der DSD jeden Glühweintopf in einen Durchlauferhitzer. Aber nicht nur neben der Strecke haben wir unsere Präsenz in 2021 ausgeweitet. Dabei sind die Technologie-Fanboys ja eher im Triathlon beheimatet, doch haben wir in 2021 gezeigt, dass auch ein CX Rennen eine Materialschlacht sein kann. Denn unser Neuzugang Job hat uns gezeigt, dass man mit der richtigen Ausrüstung durchaus ein paar Plätze gut machen kann. Wenn man also wissen will, wie man Crossrennen fährt, muss man es einfach machen, wie die Holländer: Die schrauben sich einfach eine Klingel ans Rad und bahnen sich lautstark den Weg durchs Fahrerfeld.
Sozial ist schön, macht aber viel Arbeit
Ein Ereignis hat den Kölner Raum in 2021 getroffen, wie es die meisten noch nie erlebt haben: Der Starkregen und die darauf folgende Flutkatastrophe. Sympathisch wird man nicht automatisch, sondern wenn man sich sozial engagiert. Für uns als Verein also eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch bei der Hilfe für die Betroffenen in der Eifel oder im Rheinland mit anpacken. Über unsere berüchtigte WhatsApp Gruppe, (bzw. die Selbshilfegruppe tubeless) wurden Einsätze zur Fluthilfe koordiniert oder Fahrgemeinschaften gebildet.
Ein weiteres Thema, bei dem wir Engagement als Verein in 2021 gezeigt haben, war der internationale Frauentag. Dieser wird jährlich am 8. März gefeiert. Mit der Aktion Show me that you are worth it haben wir Kilometer auf dem Rad und ca 1000,- € für die Cyclists Alliance gesammelt.
In einer weiteren Aktion im Juli haben wir mit vielen Anderen für Via con Agua Kilometer gesammelt und dazu beigetragen, dass Spenden in Höhe von insgesamt € 51.210,- für das Projekt One WASH (Water Sanitation and Hygine) in Uganda eingesammelt werden konnten. Falls jemand fragt, welches Team die meisten Kilometer gesammelt hat: Es war ein Team aus Köln. Das mit den Schnäuzern 😉
Diejenigen, deren Glas immer halb leer ist, werden bedauern, dass das Radstadion in der nächsten Zeit nicht mehr nutzbar sein wird. Die Optimisten jubeln jedoch, denn nach dem Umbau wird es nicht nur in neuem Glanz erstrahlen, sondern dann auch endlich offiziell den Namen „Albert-Richter-Radstadion“ tragen. Der Platz vor dem Radstadion soll künftig nach Albert-Richters Trainer „Ernst-Berliner-Platz“ heißen. Wir schreiben uns aufs Fleißkärtchen, dass wir hierfür, mit all den anderen engagierten Sympathisanten, ordentlich die Werbetrommel gerührt haben und somit beigetragen haben, dass letztlich im Rat der Stadt Köln die Entscheidung gefällt wurde.
Und für alle, denen die Kölner Mundart fehlen wird, während die Bahn umgebaut wird („De Bahn is drüsch!“): Hier etwas zu Hören in der Zwischenzeit.
Ein Highlight in 2021 war sicherlich eine weitere Aktion, abseits des Sports. Unser Vereinsmitglied Florian ist zwar kein Doktor, aber immerhin Arzt für Allgemeinmedizin mit Praxisbetrieb im wunderschönen Hürth, nahe Köln. Zudem ist er auch noch äußerst sympathisch. Denn er hat, sobald es möglich war, einen Sammeltermin zur ersten, zweiten und sogar der dritten Covid-Impfung für alle Vereinsmitglieder und deren Freunde angeboten. Klares Highlight beim Boostertermin im Dezember waren aber die Pflaster für Team Marienkäfer und Team Kleeblatt. Und weil der Pickser und der Kater danach immer noch das kleinere Übel verglichen mit einem Besuch auf der Intensivstation ist, haben wir das Angebot selbstverständlich gerne angenommen. Soll uns mal keiner vorwerfen, wir würden nichts gegen die Ausbreitung dieses Virus unternehmen.
Wer hart arbeitet muss auch hart feiern können
Trotz der ganzen Pandemie haben wir es – in letzter Minute – geschafft ein Sommerfest bei Annemarie & Claudia durchzuziehen, nachdem sich alle Optionen zum Veranstaltungsort nach und nach in Luft aufgelöst hatten. Das Fest selber war eine große Sause mit Gesang und Tanz bis in die frühen Morgenstunden – also zumindest bis Annemarie & Claudia den Laden um halb 1 abgeschlossen haben.
Ausgefallen ist dann aber leider unsere Weihnachtsfeier, nachdem die Pandemie wieder einen Anlauf zur vierten Welle genommen hatte. Als Ersatz konnte immerhin die Schnitzeljagd stattfinden, bei der es Plätzchen und Glühwein zu ergattern gab. Trotz strömenden Regens und einigen Verlusten an Teilnehmern im Laufe des Tages, war dieses Event dann doch ein versöhnlicher Abschluss zu diesem, wieder einmal, so merkwürdigen Jahres.
Und nun noch ein Blick auf die Zahlen. Der Mieterverein Köln ist immer noch vor uns, was die Mitgliederzahlen angeht. Offenbar wird immer noch lieber gewohnt als geradelt. Nun gut, aber wir sind auf einem guten Weg und wohnen können wir ja auch, sogar in Köln und das auch schon ganz schön lange. Laut interner Umfrage wohnen die meisten Mitglieder seit 10 oder mehr Jahren in Köln und halten sich nebst Wollmäusen eine oder gleich zwei Katzen. Miau.
Kontrovers ist und bleibt die Frage nach der Pausenstrategie beim Radfahren. Laut höchstrepräsentativer Umfrage unter den Mitgliedern sieht sich lediglich eine kleine Minderheit von 10% genötigt ohne Pause durchzuziehen. Die restlichen 90% teilen sich in zwei Lager: Herzhaft salzig oder süß. Pommes und Kuchen. Hierbei aber klarer Sieger: Der Kuchenstopp. Bitte künftig entsprechend einplanen.
Bleibt zu hoffen, dass wir uns in 2022 wieder ein Stückchen weiter der Normalität mit gemeinsamen Treffen auf und neben dem Rad nähren. Die Hoffnung erhält aber auch Nahrung, Omikron ist der 17. Buchstabe im griechischen Alphabet und bei Nummer 29, Omega, ist dann endgültig Schluss! Wir lehnen uns wohl nicht all zu weit aus dem Fenster, wenn wir prophezeien: Das Sommer wird in 2022 weniger verregnet als in 2021. Versprochen.
